Unsere eigenen vier Wände sind Orte, die wir selbst gestalten. Hier sind wir umgeben von Dingen die wir lieben, die jeden Tag da sind und unser tägliches Leben begleiten. Manche von diesen Dingen nehmen wir nicht mehr wahr, sie sind alltäglich. Oder sie umgeben uns, obwohl wir sie eigentlich gar nicht mehr mögen. Vor der Tür wandelt sich unser Lebensraum. Er wird maßgeblich von anderen Menschen gestaltet und wir begegnen fremden Dingen, mit denen wir uns nicht identifizieren können. Was würde passieren, wenn wir den öffentlichen Raum aktiv mitgestalten und das, was uns wichtig ist von innen nach außen tragen? Im dritten Galerieteil „Innensichten“ wollen wir für und mit Nordstädter*innen und Künstler*innen gemeinsam fantasieren, kreieren, entwerfen und aus kleinen Puzzleteilen ein großes Gesamtwerk erschaffen.
Ein Blick hinter die Fassaden
In den Sommermonaten 2019 hat das Projektteam der Nordstadt-Wandgalerie rund um Projektleiterin Lina Czapla Fotos von Nordstädter*innen gesammelt: Innenräume, Farben und Formen, geliebte und ungeliebte Gegenstände, bedeutsame, erinnerungsträchtige, wichtige und alltägliche Artefakte. Zusammengekommen sind Fotos von Personen aus 99 Nationalitäten. Damit wird das räumliche und persönliche Innenleben der Nordstädter*innen erforscht, durch die Künstler*innen transformiert und das Ergebnis in den öffentlichen Raum gebracht. So bekommen Anwohner*innen, Besucher*innen, Tourist*innen und Flanierende einen facettenreichen Blick hinter die Fassaden der Nordstadt.